Der Leverkusener Alejandro Grimaldo belegt auf der Außenbahn defensiv wie schon im vergangenen Winter den Spitzenplatz der kicker-Rangliste - wie sein Pendant Jeremie Frimpong aber eine Stufe niedriger.
Weltklasse:
keiner
Internationale Klasse:
Alejandro Grimaldo
Zwar war der technisch und taktisch versierte Spanier auch in der Rückrunde immer noch ein Lenker des Bayer-Spiels - und somit eindeutig Erster der Rangliste auf der Außenbahn defensiv. Aber gerade in der Endphase der Saison hatte er nicht mehr den ganz großen Einfluss auf das Spiel von Bayer. Und im verlorenen Europa-League-Finale gegen Atalanta Bergamo (0:3) blieb Grimaldo deutlich unter seinen Möglichkeiten (kicker-Note 4,5). Punkten konnte er auch nicht bei der EM. In Spaniens Team war Grimaldo hinter Marc Cucurella nur Reservist und kam nur auf zwei Einsätze.
Maximilian Mittelstädt
Der Zugang von Hertha BSC erlebte in Stuttgart eine kaum für möglich gehaltene Entwicklung. Sie führte Mittelstädt, der beim VfB vor allem offensiv überzeugte, im März ins Nationalteam und auf Platz 2 in der Internationalen Klasse.
Jeremie Frimpong
Der niederländische Flügelflitzer war im Winter noch mit Grimaldo als Duo infernale in die Weltklasse durchgestartet, aber noch deutlicher als sein spanisches Pendant auf links konnte Frimpong auf der rechten Außenbahn das Niveau der ersten Halbserie nicht halten. Der 23-Jährige hatte zwar auch in der Rückrunde seine Highlights, doch Frimpong bot auch etliche Partien, die "nur" ordentlich oder eben durchschnittlich waren. Dabei trat auch seine Schwäche - der letzte Pass und der Abschluss - deutlicher zutage als zuvor.
David Raum
In seinem zweiten Jahr in Leipzig machte Raum einen deutlichen Schritt nach vorne. Seine Qualitäten lagen primär in der Offensive, in der Liga lieferte er in der Rückrunde sieben Assists. Auch in der Champions League sowie bei der EM legte er je ein Tor vor.
alle Videos in der Übersicht
Nationale Klasse
Joshua Kimmich
Seit Kimmich wieder rechter Verteidiger spielt, sind die Diskussionen um ihn verstummt. Lieferte in der Liga und im DFB-Team solide Leistungen ab, wurde allerdings im Halbfinal-Rückspiel der Königsklasse bei Real Madrid von Vinicius Junior vorgeführt.
Benjamin Henrichs
Der Leipziger konnte das Niveau der ersten Saisonhälfte nicht ganz halten, spielte aber defensiv wie offensiv eine sehr solide Rückrunde. Bei der EM nur mit einem Kurzeinsatz gegen Dänemark.
Raphael Guerreiro
Nachdem er in der Hinrunde meist verletzt war, zeigte Guerreiro in diesem Jahr - als linker Verteidiger sowie auch im Mittelfeld - seine fußballerischen Qualitäten. War in der Rückrunde der Mann mit den meisten vorletzten Pässen in der Bundesliga.
Julian Ryerson
Der Norweger in Diensten des BVB wird kein Zauberer mehr. Zeigte aber, was mit totaler Hingabe und Disziplin möglich ist. Wurde zur Stammkraft auf rechts und bot in der Königsklasse auch Kylian Mbappé und Vinicius Junior die Stirn.
Ian Maatsen
Der im Januar vom FC Chelsea ausgeliehene EM-Starter aus den Niederlanden erwies sich in seinem halben Jahr bei Borussia Dortmund als Soforthilfe hinten links. Technisch gut und schnell, agierte er auf links sehr variabel und gab im Aufbau oft den Pendler zwischen linkem Verteidiger und Sechser. Inzwischen bei Aston Villa gelandet.
Mohamed Simakan
Der Franzose war in der Rückrunde bei RB Leipzig sowohl als rechter Verteidiger als auch als Innenverteidiger nicht erste Wahl, aber immer ein verlässlicher Vertreter, wenn er gebraucht wurde. Zweikampfstark und wuchtig, wenn er die Offensive sucht.
Max Finkgräfe
Der aus dem eigenen Nachwuchs hochgezogene Linksverteidiger erkämpfte sich in der Rückrunde einen Stammplatz im Profiteam des 1. FC Köln. Präsentierte sich mutig und war ein Lichtblick beim Absteiger aus der Domstadt. Derzeit am Knie verletzt.
Neu auf dem Radar
Arthur
Im Juli 2023 kam der Brasilianer von America FC nach Leverkusen. Zwei Muskelsehnen-Verletzungen im Oberschenkel (inklusive OP) warfen ihn von September an zurück. Erst im Frühjahr war er wieder fit und zeigte am 32. Spieltag in Frankfurt (5:1) sowie am 33. Spieltag in Bochum (5:0, zwei Assists) auf der linken Bahn, warum er als Mann mit Perspektive gilt.
Wer warum fehlt
Noussair Mazraoui
Der marokkanische Nationalspieler konnte im Viertelfinal-Rück- und im Halbfinal-Hinspiel der Champions League als linker Verteidiger überzeugen. Ansonsten lieferte er zu häufig Durchschnitt und weniger.
Robin Gosens
In der Hinrunde noch auch wegen seiner vier erzielten Tore in der Nationalen Klasse, verlor er im Berliner Abstiegskampf seine Form, verpasste die EM und flog auch aus der Rangliste.